Ab Juni soll bundesweit die Impfpriorisierung wegfallen. Das bedeutet, dass sich dann jeder gegen Corona impfen lassen kann, ohne warten zu müssen, dass seine Impfpriorisierung an der Reihe ist. Die Stadt Passau ist aber jetzt schon so weit, mit dem „freien Impfen“ zu beginnen. Seit dieser Woche ist die Impfpriorisierung in der Universitätsstadt aufgehoben.
Passauerinnen und Passauer können also ab sofort ihre Erstimpfung erhalten, sofern sie älter als 16 Jahre sind. Dazu muss eine Anmeldung im Online-Portal des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege unter www.impfzentren.bayern vorliegen. Bei einem Angebot zu einem Impftermin wird man dann benachrichtigt; den Termin zur Zweitimpfung bekommt man direkt bei der Erstimpfung. Geimpft wird im Impfzentrum der Stadt Passau in der x-Point Halle, Messestraße 12 in Kohlbruck. Ziel ist es laut Bürgermeister Jürgen Dupper, dass zum 30. Juni mindestens 35.000 Personen in der Stadt geimpft sind. Aktuell (Stand 27. April 2021) liegt die Impfquote (von über 16-Jährigen) in Passau bei 44 Prozent.
Diese recht hohe Impfquote ist auch der Grund, weshalb nun ohne Priorisierungsgruppen weitergeimpft wird. Dem Rathaus zufolge ist das Impftempo in Passau dank der Zusammenarbeit des Impfzentrums mit den Hausärztinnen und -ärzten so hoch. Inzwischen sind über 24.500 Menschen in der Dreiflüssestadt geimpft. Auch die zusätzlichen 1600 Impfdosen für die Grenzregionen, die vor Ostern geliefert worden sind, haben dazu beigetragen. Neben der engen Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Arztpraxen sei auch das organisierte Vorgehen im Passauer Impfzentrum, das bereits im Dezember eröffnet wurde, Grund dafür, dass die Impfquote inzwischen so hoch ist. Im Interview mit T-Online erklärt Bürgermeister Jürgen Dupper: „Wirklich jede Dosis, die wir bekommen, wird einer impfwilligen Person verabreicht.“ Momentan, so Dupper in dem Interview, werden wöchentlich rund 3000 Menschen gegen Corona immunisiert.
Entscheidend für die hohe Quote sei aber die hohe Impfbereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern. Diese ist mit dem Wegfall der Impfpriorisierung nochmal deutlich sichtbar geworden: Nach Bekanntwerden des anstehenden „freien Impfens“ haben sich über 6000 Menschen ohne Priorisierungsposition für die Impfung registriert; einige von ihnen haben bereits ihre Erstimpfung erhalten.
Für eine Herdenimmunität müssen mindestens 60 Prozent der Bürgerinnen und Bürger geimpft sein – ein Ziel, das für die Stadt Passau beim aktuellen Impftempo realistisch ist. In Bezug auf das Ziel, bis Ende Juni mindestens 35.000 Personen geimpft zu haben, appelliert Bürgermeister Dupper an die Passauer Bürgerinnen und Bürger: „Ich möchte alle ermuntern, sich für eine Impfung zu registrieren, weil das derzeit der einzige vernünftige Weg ist, eine Annäherung an die frühere Normalität zu erreichen.“