SEK löst Baumbesetzung auf: Passauer:innen demonstrieren für’s Klima

Vier junge Aktivist:innen der neu gegründeten Gruppe Klimacamp Passau sind in der Nacht vom Sonntag, den 2. Mai, auf einen Baum an der Innpromenade beim Karolinenplatz geklettert. Sie fingen an, mit Brettern ein Baumhaus zu bauen. Ihr Ziel war es, so lange auf dem Baum auszuharren, bis die Stadt Passau ihren Klimaforderungen nachkommen würde. 

Die Gruppe besteht aus Aktivist:innen diverser Klimabewegungen und forderte unter anderem die Verhinderung der Flutmauer am Inn. Diese Mauer, die vor Überflutung schützen soll, würde zur Fällung zahlreicher denkmalgeschützter Bäumen führen. Am nächsten Morgen versuchten die Polizei und die Feuerwehr die Aktivist:innen zu überreden, den Baum zu verlassen. Die Aktion erregte viel Aufmerksamkeit unter den Passauer:innen. Selbst Grünen-Politiker und Landtagsabgeordneter Toni Schuberl erschien vor Ort und lobte das Engagement der Aktivist:innen und der Unterstützer:innen der Aktion. Eine Solidaritätsdemo letzterer wurde jedoch erst nach mehreren Stunden von der Stadt genehmigt. Schließlich räumte das Spezialeinsatzkommando aus München das Klimacamp um circa 17:00 unter lautem Protest der Zuschauenden. Das Polizeipräsidium Niederbayern teilte mit, es sei niemand verletzt worden. 

Am Dienstag, den 4. Mai, fand um 15:00 am gleichen Ort eine Eilversammlung mit Livemusik statt.  Hierbei wurde die zwölfstündige Baumbesetzung des Vortages gefeiert. Am darauffolgenden Tag errichteten die Klimaaktivist:innen zwei neue Baumhausklimacamps, dieses Mal an der Ortsspitze. Im Laufe des Tages hatten sich erneut eine Gruppe von Unterstützer:innen auf dem Boden vor den beiden Baumhäusern versammelt. Diese Versammlung wurde letztlich auch von der Polizei aufgelöst. Die Stadt Passau machte den Baumbesetzer:innen ein Angebot, sich auf zwei „Alternativ-Bäume“ zu verlagern. Wenn sie dem nicht nachkommen würden, käme es zu einem erneuten Einsatz des SEKs, sowie der Verhängung eines Zwangsgeldes. Die Aktivist:innen gingen letztlich mit eigenen Bedingungen auf das Angebot ein und verließen die Bäume freiwillig. 

Die Klimaaktivist:innen deuteten an, sie würden, ähnlich wie das Augsburger Klimacamp, die Aktion als langfristiges Projekt ansehen und in Zukunft weiteres planen, bis die Stadt Passau ihren Forderungen nachkommen würde.

(Bild: Klimacamp Passau)