Nachhaltigkeit an bayerischen Hochschulen: Klimaneutralität bis 2030

Das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Monaten und Jahren immer mehr an Relevanz zugenommen. Besonders viele Schüler:innen und Studierende engagieren sich auf Demonstrationen dafür. Auch die Universität Passau leistet ihren Beitrag für den Klimaschutz, ebenso Studierende in der Nachhaltigkeits-Hochschulgruppe.

Die Universitätsverwaltung hat im Wintersemester 2019/20 auf Recyclingpapier umgestellt. Danach nahm die Universität im vergangenen Jahr an dem bundesweiten Wettbewerb „Papieratlas“ teil. Bei dieser Aktion wurden der Papierverbrauch und die Recyclingpapierquoten in Verwaltung und Hausdruckerei ermittelt. Zudem wurden konkrete Maßnahmen der Universität Passau erfasst, die die Verwendung von Recyclingpapier mit dem Blauen Engel fördert. 2020 erreichte die Uni den 3. Platz bei dem Wettbewerb in der Kategorie “Aufsteiger des Jahres”.

Auch die Hochschulgruppe Nachhaltigkeit befasst sich intensiv mit den Themen. Sie organisiert auch dieses Jahr wieder die Nachhaltige Woche an der Universität Passau. In der Woche vom 21. Juni bis 04. Juli 2021 gibt es Workshops, Diskussionen, Vorträge und Exkursionen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Zudem wollen sie mit ihrem Wettbewerb „Nachhaltigkeit” andere Hochschulgruppen dafür motivieren, sich für die Themen zu engagieren. Bis zum 28. Juni 2021 können sich die Hochschulgruppen mit kreativen Ideen bewerben, wie sie ihre Gruppe nachhaltiger gestalten können. Die Gewinner des Wettbewerbs erhalten einen Zugangscode für einen Online-Escape-Room für maximal 15 Personen. Beurteilt werden die eingesendeten Ideen nach Kreativität, Realisierbarkeit und Relevanz. 

Nachhaltigkeits-Hochschulgruppen wie die in Passau gibt es jedoch nicht an allen bayerischen Hochschulen. Daher sehen sich besonders Politiker:innen in der Verantwortung, sich für diese Themen politisch einzusetzen. Dazu zählen unter anderem Verena Osgyan, wissenschafts- und hochschulpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, und Martin Stümpfig, Abgeordneter der Grünen und Fraktionssprecher für Energie und Klimaschutz.

Die beiden fordern in einer Pressemitteilung vom 21. Mai 2021 von der CSU-Regierung klare gesetzliche Rahmenbedingungen und ausreichende Finanzierung für Hochschulen. Denn das bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat sich noch nicht dazu geäußert, ob auch die Hochschulen des Freistaats der Staatsverwaltung zugeordnet werden. Martin Stümpfig betont: „Im Bereich Klimaschutz erwarten wir von bayerischen Hochschulen Konzepte und Ideen für die Transformation hin zu einer nachhaltigen, bayerischen Wirtschaft. Als Think Tanks in Sachen Klimaschutz sollten sie aber selbst in ihrem eigenen Wirken auch Vorreiter beim Klimaschutz sein. Deshalb ist es selbstverständlich, dass gemäß dem Artikel 3 des nun zur dringend nötigen Überarbeitung anstehenden Klimaschutzgesetzes die Zielsetzung festgeschrieben wird, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein.“ 

Verena Osgyan ist der Meinung, dass die großen Herausforderungen der Klimaschutzmaßnahmen nicht als Privatvergnügen der Hochschulen gesehen werden dürfen. In der Neufassung des bayerischen Klimaschutzgesetzes und in der anstehenden Reform des Hochschulrechts muss daher rechtlich festgelegt sein, dass Hochschulen im Sinne der Verpflichtung zur Klimaneutralität verstaatlicht werden – in anderen Worten: auch Hochschulen sollen bis 2030 klimaneutral sein.