Die eigene Geschäftsidee realisieren und ein eigenes Unternehmen mit einem Startkapital von fünf Euro gründen – diese Möglichkeit haben Studierende beim 5-Euro-Business-Wettbewerb, der jedes Sommersemester an der Uni Passau veranstaltet wird. Kommenden Donnerstag endet das Projekt mit der digitalen Preisverleihung. Die zehn teilnehmenden Teams haben zuvor im Laufe des Semesters verschiedene Workshops zum Thema Unternehmensgründung absolviert und mit Hilfe von Expert:innen ein Start-Up aufgebaut. Projektträger des Wettbewerbs ist das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft.
Begonnen hat der Business-Wettbewerb am 20. April mit einer Auftaktveranstaltung. Es folgte die sogenannte Ideation Week, in der sich die Teilnehmer:innen in Teams zusammenfanden und ihre Geschäftsideen konkretisierten. Wichtig war dabei das Motto des Wettbewerbs: “Virtuell und vielfältig”. Diese Themenvorgabe spiegelt sich in den Geschäftsideen wider. Das Start-Up Goody4You plant Surprise Boxes, mit denen Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen im Home Office ihre Wertschätzung ausdrücken können. Eine andere Gruppe möchte mit ihrem Start-Up Generationen zusammenführen. Zwei Teams wollen Produkt-Importe organisieren, eines entwickelt ein Brettspiel, wiederum andere Teams wollen mit ihren Start-Ups die Stadt Passau vorstellen. Zu letzterem zählt auch Passau Connect.
Dabei handelt es sich um ein Projekt, das Neuzugezogenen, beispielsweise Erstsemestern, die Einfindung in der Dreiflüssestadt erleichtern soll. In der geplanten App sollen die Nutzer:innen vor allem Hidden Spots in Passau finden, beispielsweise den Stadtpark Kainzenhof. Zusätzlich soll man in der App andere Passauer:innen kennenlernen und sich verabreden können.
Hinter Passau Connect steckt eine fünfköpfige Gruppe von Studierenden, bestehend aus Jenny Winkler (Master Kulturwirtschaft), Isabell Sommer (Bachelor Business Administration and Economics), Philipp Niemann (Bachelor Wirtschaftsinformatik), Jannik Specht (Master Geographie) und David Würleitner (Master Business Administration). Die Idee zu einer App, in der sich Neu-Passauer:innen untereinander vernetzen und neue Treffpunkte finden können, hatten zwei Gruppenmitglieder unabhängig voneinander. Bei der Ideation Week hatten sich die fünf Studierenden zusammengetan, um gemeinsam an der Idee zu arbeiten. Diese habe gerade deswegen einen besonderen Reiz, da es sowas in der Form bisher noch nicht gäbe und die Stadt Passau den Informationsbedarf an dem Punkt noch nicht decke, so Passau-Connect-Gründer David Würleitner.
Nach der Ideation Week standen mehrere Workshops mit Expert:innen an, in denen die Wettbewerbsteilnehmenden mehr über Projektmanagement, Marketing, rechtliche Grundlagen und Prototyping lernen konnten. In der “Unternehmensphase” des Wettbewerbs fokussierten sich die Gruppen auf ihr Projekt und nahmen die Realisierung ihrer Geschäftsideen in Angriff. Dabei standen ihnen Wirtschaftspat:innen zur Seite.
Die Hauptphase, in der die Start-Ups gegründet wurden, hat am 30. Juni geendet. Zum Ende dieser arbeitsintensiven Zeit mussten die Teilnehmer:innen auch einen selbstverfassten Geschäftsbericht abgeben, in dem sie die Entstehung ihres Unternehmens protokolliert haben; dieser Bericht fließt in die Bewertung ein.
Bei Passau Connect ist in der Unternehmensphase ein sogenannter Click-Dummy entstanden. Die geplante App soll noch programmiert werden. Mit dem Click-Dummy steht allerdings schon das Grundgerüst, wie die App letzten Endes aussehen und funktionieren soll. Was aus den Start-Ups nach Wettbewerbsende wird, entscheiden die Gründer:innen selbst. Die Initiator:innen von Passau Connect wollen ihre App auf den Markt bringen. Kooperationspartner wie die Sparkasse oder das Cineplex haben bereits Interesse bekundet.
David Würleitner von Passau Connect zieht aus seiner Teilnahme am Business-Wettbewerb ein positives Fazit. Gerade für angehende Unternehmer:innen sei dies eine empfehlenswerte Möglichkeit, eine Idee umzusetzen, “für die man brennt”, findet er. Seine persönliche Motivation zur Wettbewerbsteilnahme war das Reinschnuppern in die Entrepreneurship. Das Projekt biete einen geschützten Rahmen, in dem man das Gründen ohne ein großes Risiko ausprobieren könne. Die Zusammenarbeit im Team sei im Fall von Passau Connect gut abgelaufen. Die Gruppe hatte kontinuierlich an ihrem Projekt gearbeitet. Das große Ziel von Team um Passau Connect ist jedoch nicht der Sieg. Bereits die Teilnahme war ein großes Highlight für die Gruppe: “Dabei sein ist alles”, so David Würleitner. Am kommenden Donnerstag, den 08. Juli, kürt die fachkundige Jury in der Online-Abschlussveranstaltung von 18 bis 20 Uhr die Gewinner:innen des Wettbewerbs. Die drei überzeugendsten Teams erhalten jeweils einen Preis. Wer bei der Siegerehrung dabei sein will, kann sich bis Mittwoch unter https://www.5-euro-business.de/globale-seiten/anmeldung/ als Zuschauer:in anmelden.
Foto: Annabell Frankenfeld