„Seid gegrüßt, Ihr Studenten!“ – Antikes Griechenland erwacht an der Uni Passau

Der griechische Chor beobachtet das Geschehen. Foto: Lara Held

Unter freiem Himmel auf der FIM-Wiese der Universität Passau führte die Theatergruppe Tadu in diesem Sommersemester das antike Drama „Die Bakchen“ auf. Studierende und Theaterliebhaber versammelten sich auf Picknickdecken, um gemeinsam die Vorstellung zu erleben. Inmitten dieser entspannten Atmosphäre brachten die Darsteller die Tragödie von Euripides modern interpretiert auf die Bühne. Sie schafften so eine Verbindung zwischen der antiken Welt und der Gegenwart.

„Die Bakchen“ erzählt die Geschichte des Gottes Dionysos, der in die Stadt Theben kommt, um seinen Kult zu etablieren. König Pentheus, ein Gegner des Dionysos-Kults, versucht, die Anhänger zu unterdrücken. Aber die Frauen, die Bakchen, fallen in Ekstase und rebellieren. Pentheus verkleidet sich, um die Bakchen auszuspionieren, wird jedoch entdeckt und von den Frauen brutal getötet, darunter auch seine eigene Mutter. Das Stück thematisiert Konflikte zwischen Rationalität und irrationaler Hingabe sowie die Folgen von Unterdrückung und religiösem Fanatismus.

Trotz der ziemlich anspruchsvollen antiken Sprache gelang es der Theatergruppe, dem Publikum die Geschichte verständlich darzubieten. Regisseur Aaron Prott schrieb dazu im Vorfeld das gesamte Stück auf eine moderne Version um. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Leistung der Darstellenden, die nicht selten dreiseitige Monologe auswendig lernen mussten.

Trotz der Tragödie in der Handlung schaffte es die Theatergruppe, eine ausgewogene Balance zwischen Lachen und Schock im Publikum zu erzeugen. Doch besonders der finale Monolog wurde von absoluter Stille der Zuschauenden begleitet.

Die Abende auf der FIM-Wiese belebten nicht nur antike Geschichten wieder, sondern verdeutlichen auch die zeitlose Kraft des Theaters als Kunstform.

„Die Götter führen diejenigen, die willens sind, sich führen zu lassen.“ (Euripides)