“Aber Olli, aber Olli! Ich kann es nicht mehr hören!”

Im Kulturtransport durfte auch diese Woche wieder gelacht werden. Unter der Regie von Martin Berger und Korbinian Baumgartner, die beide zum ersten Mal Regie führten, wurde das Stück “Aber Olli!” von Alf Hauken aufgeführt. Im vorigen Semester haben Berger und Baumgartner ihr schauspielerisches Talent bereits in den Stücken „Der Revisor“ (TadU) und „Das Spinnennetz“ (Verspielt) unter Beweis stellen können. Wie auch in den letzten beiden Semestern blieb sich die Theatergruppe Verspielt mit dem Krimi-Thema treu, doch der Comedy-Aspekt kam definitiv nicht zu kurz.

In „Aber Olli“ geht es um Stefan(Aaron Prott), einen überkorrekten Theologiestudenten, der eigentlich nur einen ruhigen Ort zum Lernen sucht. Da kommt die Anfrage seines Freundes Olli (Cora Steinert) sehr gelegen. Er sucht eine Aushilfe als Nachtportier in seinem Hotel. Laut eigener Aussage ist dort ja nachts eh nichts los und Stefan könnte beruhigt Lernen. Wenn doch Probleme auftauchen sollten, wird Olli ihm jedoch nicht helfen können. Denn er hat ein Date mit einer Frau und wird sein Handy daheim lassen.

Stefan beginnt mit dem Lernen, doch er kommt leider nicht weit voran. Über die ganze Nacht hinweg wird er von den verrücktesten Besuchern gestört: Von Klobürsten-schwingenden Esoterik-Tanten (Simon Hallschmid), die gemeinsame Sache mit klauenden Nonnen (Helen Fauser) machen über Nachbarinnen(Hanna Sieg), die ihre entlaufene Vogelspinne Speedy suchen, über einen Auftragsmörder (ebenfalls Hanna Sieg) auf der Suche nach Olli, bis hin zu Heino(Karina Funk), der behauptet Herbert Grönemeyer zu sein und doch eigentlich Fridolin heißt. Als Stefan dann noch Ollis Date kennenlernt – seine eigene Mutter Helga (Zilia Landes)- und herausfindet, dass sich seine Jugendliebe Silke (Lucia Haas) mittlerweile als Prostituierte Chantal um seinen Vater kümmert, steht er kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Schließlich bricht auch noch der einzige Dauergast des Hotels, ein kriegsfanatischer General (Katharina Kroneder), tot zusammen und ein verkaterter Kommissar (Lara Held) übernimmt den Fall. Stefan findet sich nun mitten in einer Mordermittlung wieder. Doch ist er, wovon er selbst überzeugt ist, tatsächlich Schuld am Tod des Generals von Rümpelsberg?

Wie man sicher schnell gemerkt hat, ist „Aber Olli!“ eine Aneinanderreihung von völlig absurden Begebenheiten. Das Regieteam selbst meinte, dass es provokativ ist und sich gleichzeitig wunderbar dazu eignet, Slapstick-Einlagen hinzuzufügen. Obwohl die Charaktere so spezifisch sind, konnten sich Martin Berger und Korbinian Baumgartner nach dem Casting sehr schnell auf die Rollenvergabe einigen. Während der Vorstellung hätte man als Zuschauer niemals erwartet, dass sie das erste Mal hinter den Kulissen als Regie tätig waren. Laut den beiden hat das Publikum das Stück bei jeder Aufführung kräftig mit Lachen und Applaus unterstützt. Sie sind sehr zufrieden. 

Aber würden sie es nochmal machen? “Es war schon sehr stressig!“, meinte Martin Berger. “Wir können aber nicht sagen, dass wir nicht gewarnt worden wären, dass man unglaublich viel hinter den Kulissen organisieren und erledigen muss.” Aber dennoch war es für ihn eine tolle Erfahrung und er könnte sich durchaus vorstellen, die Regie ein weiteres Semester zu leiten. Falls es aber Interessenten an der Rolle der Regie für diese Theatergruppe geben sollte, dann kann man sich gerne bei @verspielt_passau auf Instagram melden. Martins Tipp: “Einfach machen. Es bringt so viel Spaß, gemeinsam mit dem Publikum das Stück bei den Aufführungen zu genießen und ist unglaublich belohnend.” 

Zum Abschluss musste noch eine wichtige Danksagung folgen: “Wir wollen uns noch einmal bei der ehemaligen Regie bedanken. Wenn wir diese Hilfe nicht gehabt hätten, dann hätten wir bestimmt Einiges verschusselt.” (Martin Berger)

Alle Bilder wurden vom Autor (Michelle Schramm) gemacht.